Hochfeste Nieten
Das Nieten gehört zum Festigkeitsverfahren Fügen nach DIN 8593-0, wobei der Formschluss durch Umformen erreicht wird. Nietverbindungen erfordern einen hohen maschinellen Aufwand bei erheblichen Personalkosten. Daher werden diese, wenn möglich, durch Schweißverbindungen abgelöst, wie z.B. beim Druckbehälterbau.
Eine Sonderstellung haben Nietverbindungen im Flugzeugbau und Leichtbau, hier werden hochautomatisierte Nietverfahren praktiziert. Es gibt warm- und kaltgefügte Nieten:
- Warmnietung bei Stahlnieten ab Ø 10 mm, diese werden in hellrotem Zustand geschlagen oder gepresst.
- Kaltvernietung bis Ø 8 mm sowie Niete aus Kupfer, Aluminium und deren Legierungen werden in kaltem Zustand bearbeitet.
Durch das Stauchen des Nietschaftes in Achsrichtung füllt dieser das Nietloch vollständig aus und wird so radial gegen die Lochwandung gepresst.
Nietverbindungen sind nicht lösbare Verbindungen, welche nur durch Beschädigung oder Zerstörung der gefügten Teile gelöst werden können.
Vorteile:
- Keine ungünstigen Werkstoffbeeinflussungen (Gefügeumwandlung beim Schweißen)
- Kein verziehen der Bauteile
- Ungleichartige Werkstoffe lassen sich verbinden
- Nietverbindungen sind leicht und sicher kontrollierbar und zu Not auch lösbar
- Nietverbindungen versagen nicht bei Überlastung schlagartig
- Blindnietsysteme sind sehr schnell und günstig herstellbar